Springkraut
Auf einem unserer Moorgrundstücke hieß es schon im Juni und nun im August noch einmal: “Springkraut rupfen!”. Unsere ehrenamtlichen Helfer versuchten, die invasive Pflanze so gut es ging mit der Wurzel auszureißen und in ihrer Verbreitung zumindest einzudämmen.
Die Pflanze stammt aus Indien und ist bereits im 19. Jahrhundert nach Europa gelangt, wo sie sich an Bachufern und in Auwäldern ungehemmt ausbreitet, erkennbar an den rosa bis purpurroten Blüten. Das Problem dabei ist, dass an diesen Standorten dadurch heimische Pflanzen, wie Blutweiderich, Wasserdost, Weidenröschen oder das heimische Große Springkraut (Impatiens noli-tangere), verdrängt werden und dann der heimischen Insektenwelt als Futterpflanzen nicht mehr zur Verfügung stehen.
Wir hatten das Glück, die imposante Raupe eines Goßen Weinschwärmers (Deilephila elpenor) zu finden. Diese findet man zwar auch an verschiedenen Springkräutern, aber ihre Leibspeise sind Weidenröschen oder auch Blutweiderich. Um die Vielfalt unserer heimischen Insekten zu erhalten, müssen wir die Vielfalt der heimischen Pflanzen bewahren. Wieviele Raupen haben wir dort wohl nicht entdeckt, weil ihnen die Springkraut-Diät einfach nicht bekommt?
Leider zeigt sich, dass Umweltfaktoren wie die Klimaerwärmung oder die Überdüngung der Böden dazu führen, dass sich immer mehr Arten zunehmend aggressiver invasiv ausbreiten. Weitere problematische Pflanzen sind Kanadische Goldrute, Sommerflieder, Berufkräuter und einige mehr. Diese sollte man nicht im Garten pflanzen, von wo sie sich in die Natur aussamen können.