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Die Tamariske – vom Aussterben bedroht

Wie kaum eine andere Pflanzenart charakterisiert die Tamariske (Myricaria germanica) die Dynamik eines Wildflusses. Nur dort, wo bei Hochwässern Kiesbänke neu angelandet werden, können Tamarisken siedeln. Bereits nach wenigen Jahren wachsen dort auch Weiden und Gräser, die die Tamariske wieder verdrängen.

Jede flussbauliche Maßnahme wie Kopfspeicher, Geschiebesperren, Wasserkraftwerke, Uferverbauungen oder Kiesentnahme führen zu einem Geschiebedefizit. Der Fluss tieft sich ein und verschmälert sich, Kiesbänke können sich dort erst gar nicht mehr etablieren. Die noch vorhandenen, höher gelegenen Kiesbänke verbuschen und unterliegen nicht mehr der natürlichen Dynamik von Abtragung und Neuauflandung.

Hilfsmaßnahmen

In unserem Projekt werden wir an der Ammer an geeigneten Stellen Jungpflanzen aussetzen, die von autochthonen Pflanzen generativ vermehrt werden. Von den wenigen, an der Ammer verbliebenen Pflanzen werden Samen gewonnen und ca. 250 Pflanzen aufgezogen. Im Alter von 3-4 Jahren werden diese dann an geeigneten Standorten ausgebracht und von Konkurrenz freigehalten. Aus diesen Mutterpflanzen soll sich dann ein selbst erhaltender Bestand etablieren. Die Maßnahme ist für eine Dauer von 10 Jahren vorgesehen.

Die Voraussetzungen dafür sind gut. Verminderte Kiesentnahme, das Zulassen von Uferanbrüchen und eine Redynamisierung der Ammer dürften der Maßnahme zum Erfolg verhelfen. Davon profitieren übrigens auch noch etliche andere Wildflussarten, wie z.B. der Flussuferläufer, der Flussregenpfeifer oder die Kiesbank-Grashüpfer, allesamt Arten der Roten Liste in gefährdeten Wildfluss-Lebensräumen.