
Krautschau 2025
Was wächst in den Pflasterfugen unserer Stadt?
Die Natur nutzt ihre Chance, wenn sie eine findet. So werden Risse im Asphalt und bröckelige Pflastersteine zum Biotop. Wir waren auch in diesem Frühjahr in Weilheim unterwegs, um die kleinen wilden Schönheiten zu entdecken und mit Kreide zu markieren, damit auch andere auf die Artenvielfalt unter unseren Füßen aufmerksam werden:
Wir fanden überwiegend die typischen, häufigen Pflanzen der Magerstandorte. Einige davon sind ökologisch durchaus wertvoll, so bietet die Königskerze Nahrung für 9 Wildbienen, 13 Raupen (davon 2 spezialisiert) und zwei Käferarten. Aber auch invasive Neophyten wie die kanadische Goldrute und das kanadische Berufkraut nutzen jede Ritze, um sich zu verbreiten.
Grüne Pflasterritzen können in heißen Sommern Wasser speichern und die Temperatur von Wegen und Verkehrsflächen senken. Diesen Effekt kann man im eigenen Garten ausnutzen, indem man Wege und Stellplätze als Wildblumenschotterrasen anlegt:
https://naturgarten.org/wissen/2021/03/30/der-blumenschotterrasen/
Angesichts des Artensterbens sollten wir auch in der Stadt mehr Natur zulassen, wenn wir auch in Zukunft dem Gesang der Vögel lauschen wollen. Dies kann allerdings den konsequenten Schutz gefährdeter Lebensräume und eine Wende hin zu einer ökologischen Landwirtschaft nur ergänzen, nicht ersetzen.
Die “Krautschau” ist eine europaweite Aktion, die vom BUND Naturschutz unterstützt wird. Werden auch Sie aktiv: Kreide besorgen, App installieren, Freunde mitnehmen…
https://www.bund-naturschutz.de/aktionen/krautschau