Litzauer Schleife - Spannende Exkursionsreihe am Lech
Am 6. Juni konnten wir mit zahlreichen Interessierten in der Litzauer Schleife beobachten, wie Querbauwerke und Wasserkraftnutzung einen Fluss verändern. Obwohl der Fluss hier noch fast frei fließen kann, fehlt ihm aber das Geröll und Geschiebe, das ein ungezähmter Wildfluss normalerweise mit sich führt. Als Folge tieft sich das Bett ein und die Kiesbänke verlieren ihr Dynamik. Um dem entgegen zu wirken, wird Kies mit LKW aus Kiesgruben und vom Forgensee ins Flussbett transportiert.
Von der Landesgrenze bei Füssen bis zur Mündung in die Donau säumen 43 Querbauwerke den bayerischen Lech. Was früher ein ungezähmter Wildfluss voller Leben war, gleicht heute an vielen Stellen einem trägen Kanal. Die letzten auf längerer Strecke nicht gestauten oder ausgeleiteten Flussabschnitte finden sich heute – ein großer Erfolg unserer Arbeit – im Landkreis Weilheim-Schongau (Litzauer Schleife) und im Stadtwald Augsburg.
Mit Peter Satzger und Markus Keller als kundigen Exkursionsleitern verging die Zeit wie im Fluge, zumal ein paar Regenschauer, Orchideen und Gelbbauchunken für Abwechslung sorgten. Aber niemand hatte es eilig, so dass die meisten den Nachmittag noch gemeinsam in der Pizzaria ausklingen ließen…
Exkursionen zu weiteren Flussabschnitten bietet die Kreisgruppe Landsberg an: https://landsberg.bund-naturschutz.de/veranstaltungen
Der BUND Naturschutz setzt sich dafür ein, dass der Lech sein ökologisches Gleichgewicht wieder zurückerhält. Er soll seine wichtige Funktion als Lebensader zwischen Alpen und Alb wieder ausfüllen können. Deshalb haben sechs BN-Kreisgruppen im Einzugsgebiet des Lechs über zwei Jahre hinweg das Zukunftsprogramm Lech erstellt. Es ist ein Fahrplan für das 21. Jahrhundert und skizziert, wie die Renaturierung des Alpenflusses gelingen kann. Damit stellt der BUND Naturschutz der bayerischen Politik eine fachlich fundierte Grundlage für das dringend nötige Handeln zur Verfügung.